Das große Glossar der digitalen Barrierefreiheit
Glossar - Die wichtigsten Begriffe der digitalen Barrierefreiheit - einfach erklärt.
Accessibility Tree
Der Accessibility Tree ist das, was Screenreader wirklich sehen. Er basiert auf der DOM-Struktur einer Website und zeigt nur die Informationen, die für assistive Technologien relevant sind. Fehler in diesem Baum können dazu führen, dass Inhalte unsichtbar bleiben.
Weiterlesen
Alt-Text
Alt-Texte beschreiben Bilder für Menschen, die diese nicht sehen können. Sie werden von Screenreadern vorgelesen und helfen, Inhalte barrierefrei zu machen. Wichtig: keine Wiederholung von Bildunterschriften und keine Begriffe wie „Bild von“.
Weiterlesen
ARIA (Accessible Rich Internet Applications)
ARIA erweitert HTML um zusätzliche Attribute, damit komplexe Webanwendungen barrierefrei werden. Sie helfen Screenreadern zu verstehen, wie z. B. Dropdowns oder Slider funktionieren – erfordern aber viel Sorgfalt beim Einsatz.
Weiterlesen
ATAG (Authoring Tool Accessibility Guidelines)
Die ATAG definieren, wie Redaktionssysteme selbst barrierefrei sein sollen – und wie sie Nutzer:innen bei der Erstellung barrierefreier Inhalte unterstützen können. Wichtig z. B. für CMS oder E-Learning-Tools.
Weiterlesen
Audit (Barrierefreiheit)
Ein Accessibility Audit prüft Websites, Apps oder PDFs auf Barrierefreiheit. Dabei werden Richtlinien wie WCAG oder BITV angewendet – entweder manuell, automatisiert oder kombiniert. Ergebnis: konkrete Empfehlungen zur Optimierung.
Weiterlesen
Barrierefreiheit (Digital)
Digitale Barrierefreiheit bedeutet: Alle Menschen – egal ob mit oder ohne Behinderung – können Webseiten, Apps und Dokumente gleichberechtigt nutzen. Sie ist Grundlage für Inklusion im digitalen Raum.
Weiterlesen
BFSG (Barrierefreiheitsstärkungsgesetz)
Das BFSG verpflichtet viele Unternehmen ab dem 28.06.2025 zur Barrierefreiheit digitaler Produkte. Es setzt den European Accessibility Act in deutsches Recht um und betrifft u. a. E-Commerce, Automaten und Software.
Weiterlesen
BITV (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung)
Die BITV regelt in Deutschland, wie barrierefrei digitale Angebote öffentlicher Stellen sein müssen. Sie basiert auf den WCAG-Richtlinien und ist gesetzlich verpflichtend.
Weiterlesen
Braille-Ausgabe / Braillezeile
Braillezeilen geben Inhalte taktil wieder – in Blindenschrift. Sie sind ein wichtiges Hilfsmittel für blinde Menschen, um Webseiten oder Dokumente zu lesen. Voraussetzung: semantisch korrekt strukturierter Code.
Weiterlesen
Breadcrumb-Navigation
Eine Breadcrumb-Navigation zeigt, wo man sich gerade auf einer Website befindet – z. B. Startseite > Produkte > Software. Damit auch für Screenreader nutzbar, muss sie korrekt ausgezeichnet sein.
Weiterlesen
CAPTCHA
CAPTCHAs sollen Bots aussperren – sind aber oft selbst eine Barriere. Sie sind schwer bis gar nicht nutzbar für Screenreader- oder Tastatur-Nutzer:innen. Alternative Lösungen wie logikbasierte Fragen sind barrierefreier.
Weiterlesen
CI/CD (Corporate Identity / Corporate Design)
Barrierefreiheit muss Teil von CI und CD sein: Farben, Kontraste, Schriftgrößen und Logos sollten so gestaltet sein, dass sie für alle gut lesbar und unterscheidbar sind.
Weiterlesen
Closed Captions (CC)
CC sind Untertitel mit Zusatzinfos wie Musik, Geräuschen oder Sprecherwechseln. Sie sind essenziell für gehörlose Menschen und bieten auch in lauter Umgebung Vorteile.
Weiterlesen
Contrast Ratio (Kontrastverhältnis)
Der Kontrast zwischen Text und Hintergrund ist entscheidend für Lesbarkeit – besonders bei Sehschwächen. Die WCAG fordert mindestens 4.5:1 bei normalem Text.
Weiterlesen
DOM (Document Object Model)
Das DOM bildet die Struktur einer Webseite ab – und ist die Grundlage dafür, was Screenreader erkennen. Eine saubere, semantisch korrekte DOM-Struktur ist daher essenziell.
Weiterlesen
EN 301 549
Die EN 301 549 ist eine europäische Norm, die Barrierefreiheitsanforderungen an IKT-Produkte und -Dienste beschreibt – z. B. Websites, Software, PDFs und Hardware.
Weiterlesen
Erkennbarkeit von Elementen (Perceivable)
Laut WCAG müssen Inhalte wahrnehmbar sein – egal ob visuell, auditiv oder taktil. Keine Info darf nur „durchs Sehen“ oder „durch Hören“ zugänglich sein.
Weiterlesen
Erleichterte Sprache
Erleichterte Sprache ist eine vereinfachte, klar strukturierte Ausdrucksform – leichter verständlich als Standardsprache, aber nicht so reglementiert wie Leichte Sprache.
Weiterlesen
Fehlermeldungen (Accessible Error Messages)
Barrierefreie Fehlermeldungen sind klar, verständlich und für Screenreader lesbar. Sie helfen Nutzer:innen zu erkennen, was schiefgelaufen ist – und wie es zu beheben ist.
Weiterlesen
Focus Indicator
Ein Fokus-Indikator zeigt, welches Element gerade mit der Tastatur aktiv ist – z. B. durch einen sichtbaren Rahmen. Ohne ihn ist Navigation per Tastatur kaum möglich.
Weiterlesen
Formularzugänglichkeit
Formulare müssen vollständig tastaturbedienbar, korrekt beschriftet und verständlich sein. Nur so sind sie auch für Menschen mit Behinderungen nutzbar.
Weiterlesen
Heading-Struktur
Überschriften müssen logisch und hierarchisch verwendet werden (H1–H6). So können Screenreader Inhalte effizient erfassen und Nutzer:innen gezielt navigieren.
Weiterlesen
Konformitätsstufen (A/AA/AAA)
Die WCAG kennt drei Konformitätsstufen: A (Basis), AA (gesetzlicher Standard), AAA (höchste Anforderungen). AA ist in der EU Pflicht – AAA ist optional, aber empfehlenswert.
Weiterlesen
PDF/UA (Universal Accessibility)
PDF/UA ist der Standard für barrierefreie PDF-Dokumente. Er regelt u. a. Tags, Alternativtexte, Lese-Reihenfolge und Navigation. Nur so sind PDFs zugänglich.
Weiterlesen
Screenreader
Screenreader lesen Bildschirmtexte vor oder geben sie in Brailleschrift aus. Sie sind zentrale Hilfsmittel für blinde und sehbehinderte Menschen – z. B. JAWS, NVDA oder VoiceOver.
Weiterlesen
Tastaturnavigation
Viele Nutzer:innen bedienen Websites ausschließlich mit der Tastatur. Dafür müssen alle Elemente erreichbar und die Reihenfolge logisch sein – ohne Maus.
Weiterlesen
Tooltips
Tooltips geben zusätzliche Hinweise, wenn man ein Element fokussiert. Damit sie barrierefrei sind, müssen sie auch per Tastatur erreichbar und screenreaderlesbar sein.
Weiterlesen
Transkript
Ein Transkript ist die schriftliche Wiedergabe eines Audioinhalts. Es macht Podcasts, Videos oder Audios für Menschen mit Hörbehinderung zugänglich.
Weiterlesen
Untertitel
Untertitel geben gesprochene Inhalte in Textform wieder. Sie helfen nicht nur Menschen mit Hörbehinderung, sondern auch in lauten oder leisen Umgebungen.
Weiterlesen
Usability (Benutzerfreundlichkeit)
Usability beschreibt, wie einfach und effizient ein System bedient werden kann. Barrierefreiheit verbessert die Usability für alle – nicht nur für Menschen mit Einschränkungen.
Weiterlesen
WAI-ARIA
WAI-ARIA erweitert HTML um zusätzliche Attribute, die die Zugänglichkeit komplexer Web-Komponenten für Screenreader verbessern – z. B. Tabs, Akkordeons, Modale.
Weiterlesen
WCAG (Web Content Accessibility Guidelines)
Die WCAG sind internationale Richtlinien zur digitalen Barrierefreiheit. Sie definieren, wie Websites, Apps und Dokumente für alle Menschen zugänglich werden.
Weiterlesen
Zugänglichkeitsbericht
Ein Zugänglichkeitsbericht informiert über den Barrierefreiheitsstatus eines digitalen Angebots. Er ist verpflichtend für viele Anbieter – und muss leicht auffindbar sein.
Weiterlesen