Fehlermeldungen – Klar, zugänglich und verständlich

Was sind barrierefreie Fehlermeldungen?

Barrierefreie Fehlermeldungen sind Informationen, die Nutzer:innen verständlich und zugänglich darauf hinweisen, dass eine Eingabe ungültig oder unvollständig war – etwa in Formularen, Logins oder Bestellvorgängen. Sie müssen so gestaltet sein, dass alle Personen – unabhängig von Einschränkungen oder genutzter Technologie – erkennen, verstehen und korrigieren können, was schiefgelaufen ist.


Warum sind barrierefreie Fehlermeldungen wichtig?

Fehlermeldungen gehören zu den häufigsten Barrieren im Web. Wenn sie:

  • nur visuell dargestellt werden (z. B. rote Farbe),

  • nicht per Screenreader wahrnehmbar sind,

  • oder inhaltlich unverständlich formuliert sind,

können Nutzer:innen den Vorgang nicht abschließen – und brechen oft frustriert ab. Besonders betroffen sind Menschen mit:

  • Sehbehinderungen (Screenreader, Farbenfehlsichtigkeit)

  • kognitiven Einschränkungen

  • motorischen Einschränkungen (keine Mausbedienung)

  • geringem technischen Wissen


Anforderungen laut WCAG und EN 301 549

Die WCAG 2.2 beschreibt barrierefreie Fehlermeldungen insbesondere in:

  • 3.3.1 Fehleridentifikation – Fehler müssen klar angezeigt werden.

  • 3.3.3 Fehlerhinweise – Nutzer:innen müssen verstehen, wie der Fehler korrigiert werden kann.

  • 4.1.3 Statusmeldungen – Änderungen müssen assistiven Technologien mitgeteilt werden.

Auch die EN 301 549 und BITV fordern entsprechend umsetzbare Hinweise und Rückmeldungen.


Merkmale barrierefreier Fehlermeldungen

Barrierefreie Fehlermeldungen sollten:

  • direkt beim betroffenen Eingabefeld erscheinen

  • in Textform erklärt werden (nicht nur Farbe oder Symbol)

  • für Screenreader lesbar sein (z. B. durch aria-describedby)

  • verständlich formuliert sein („Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein“ statt „Fehler 422“)

  • sofort nach Eingabeprüfung oder beim Absenden erscheinen

  • nicht aufdringlich oder überladen wirken


Textbeispiel (visuell und semantisch)

Ein Eingabefeld für eine E-Mail-Adresse sollte bei falscher Eingabe eine Meldung wie diese anzeigen:

„Die E-Mail-Adresse ist ungültig. Bitte prüfen Sie Ihre Eingabe.“

Technisch sollte die Fehlermeldung über ein Label oder Attribut (z. B. aria-describedby) dem Eingabefeld zugewiesen sein, damit Screenreader sie ankündigen.


Was man vermeiden sollte

  • Fehlermeldungen nur in roter Schrift ohne Textbeschreibung

  • kryptische Systemmeldungen wie „Ungültiger Wert“

  • Pop-ups oder Overlays, die von Screenreadern nicht erkannt werden

  • Fehlermeldungen, die nicht mit der Tastatur erreichbar sind

  • keine Erklärung, wie der Fehler zu beheben ist


Vorteile guter Fehlermeldungen

  • Nutzerfreundlichkeit steigt – weniger Abbrüche

  • Inklusion durch Verständlichkeit und Zugänglichkeit

  • Rechtssicherheit durch WCAG- und BITV-Konformität

  • bessere Conversion-Raten in Formularen und Onlineprozessen

Informative Ratgeber und redaktionelle Artikel rund um digitale Barrierefreiheit

Weitere Artikel entdecken

Frau sitzt an einem Schreibtisch und gestaltet am Computer ein modernes Webdesign mit Fokus auf Farben und Kontraste. Das Bild symbolisiert barrierefreies Design und visuelle Lesbarkeit für inklusive digitale Inhalte

Designrichtlinien für Inklusion – Farben, Kontraste & visuelle Lesbarkeit

Damit alle Nutzer per Tastatur klar erkennen, welches Element gerade aktiv ist, solltest du für Links und Buttons deutliche Fokusrahmen definieren – zum Beispiel einen 3 Pixel breiten, kontrastreichen Rand mit ausreichend Abstand zum umgebenden Inhalt. Achte darauf, dass dieser Rahmen stets gut sichtbar bleibt und nicht zu dünn oder farblich zu unauffällig ausfällt.

Für aufklappbare Untermenüs sind ARIA-Attribute unverzichtbar: Mit aria-expanded signalisierst du, ob das Submenü geöffnet ist, und über aria-controls verknüpfst du den auslösenden Button mit dem entsprechenden Menü. Zusätzlich zeigt aria-haspopup an, dass eine weitere Ebene folgt. So verstehen Screenreader zuverlässig, wann Nutzer auf ein Dropdown stoßen und in welchem Zustand es sich befindet.

Auch die mobile Navigation lässt sich barrierefrei umsetzen: Ein einfacher Hamburger-Button trägt aria-expanded=“false“ und aria-controls=“mobile-menu“ und toggelt beim Klick das versteckte

Weiterelesen
Ein diverses Team sitzt gemeinsam vor einem Bildschirm und betrachtet motiviert Inhalte am Monitor. Die Szene steht exemplarisch für eine barrierefreie Zusammenarbeit in modernen Unternehmen, in denen digitale Teilhabe, Teamarbeit und inklusive Arbeitskultur gefördert werden.

Navigation barrierefrei gestalten – Was eine zugängliche Menüführung ausmacht

Damit alle Nutzer per Tastatur klar erkennen, welches Element gerade aktiv ist, solltest du für Links und Buttons deutliche Fokusrahmen definieren – zum Beispiel einen 3 Pixel breiten, kontrastreichen Rand mit ausreichend Abstand zum umgebenden Inhalt. Achte darauf, dass dieser Rahmen stets gut sichtbar bleibt und nicht zu dünn oder farblich zu unauffällig ausfällt.

Für aufklappbare Untermenüs sind ARIA-Attribute unverzichtbar: Mit aria-expanded signalisierst du, ob das Submenü geöffnet ist, und über aria-controls verknüpfst du den auslösenden Button mit dem entsprechenden Menü. Zusätzlich zeigt aria-haspopup an, dass eine weitere Ebene folgt. So verstehen Screenreader zuverlässig, wann Nutzer auf ein Dropdown stoßen und in welchem Zustand es sich befindet.

Auch die mobile Navigation lässt sich barrierefrei umsetzen: Ein einfacher Hamburger-Button trägt aria-expanded=“false“ und aria-controls=“mobile-menu“ und toggelt beim Klick das versteckte

Weiterelesen
Älterer Mann mit Brille schaut konzentriert auf Smartphone – Herausforderung der digitalen Barrierefreiheit im Alter.

Warum digitale Barrierefreiheit für ältere Menschen wichtig ist

Digitale Barrierefreiheit ist für ältere Menschen kein technisches Extra, sondern die Grundlage für echte Teilhabe in einer zunehmend vernetzten Welt. Nur wer Websites, Apps und Dienste ohne Hürden nutzen kann, bleibt informiert, selbstbestimmt und eingebunden – auch im hohen Alter. Barrierefreies Design ist deshalb nicht nur ein soziales Gebot, sondern auch wirtschaftlich klug gedacht: Es eröffnet Zugang zu einer wachsenden Nutzergruppe mit Erfahrung, Loyalität und Kaufkraft.

Weiterelesen
Kontaktieren sie uns!

Mit der IFDB haben Sie einen starken Partner an Ihrer Seite, wenn es um die Barrierefreiheit digitaler Angebote geht.

Wir stehen Ihnen gerne für alle Fragen zur Verfügung – auch telefonisch.

Vorteile der Access Ready Zertifizierung nach EU 2019/882:

Was sind die nächsten Schritte?

1

Wir prüfen Ihr digitales Angebot auf digitale Barrierefreiheit.

2

Terminvereinbarung für kostenfreie & unverbdindliche Erstberatung.

3

Zertifizierung des digitalen Auftritts. Gesetzeskonsform & barrierefrei

Kostenloser Compliance Check & Erstgespräch!